Nachdem ich inzwischen seit fast einem Dreiviertel Jahr wieder hier spiele, der Server sich aber gerade in jüngster Zeit in meinen Augen zum Schlechteren gewandelt hat, trage ich hier mal ein paar Punkte zusammen, die mir den Spielspass und den Lust auf den Server nehmen.
Ich möchte betonen, dass es sich dabei einzig um meine persönliche Meinung handelt, die kann man durchlesen, vielleicht verstehen und respektieren, oder man lässt es eben.
Ich nehme nicht für mich den Anspruch, Einblick in Alles zu haben, sondern schilder einfach nur Dinge wie ich sie als normaler Spieler, dessen Charakter inzwischen zu den höheren Handwerkern gehört und inzwischen auch schon länger ein politisches Amt der Stadt bekleidet, und NPC Ausspieler erlebe.
1. Unterschiedliche Servernutzung durch unterschiedliche Spielergruppen
Was ich damit meinte, ist Folgendes. Als Spieler in einer der Zivilgilden hab ich immer häufiger den Eindruck, dass der Server von unterschiedlichen Spielergruppen, namentlich den unterschiedlichen Gilden, sehr unterschiedlich genutzt wird.
Während ein überwiegender Teil der Spieler der Zivilgilden dem Server durch Simulation ihres Arbeits und Lebensalltags Leben einzuhauchen versuchen, hab ich vermehrt den Eindruck, dass viele Spieler der Kampfgilden den Server eher als Eventspielwiese nutzen.
Das gilt ausdrücklich nicht für alle Spieler der Kampfgilden, auch hier gibt es einige, die auch im gewöhnlichen Alltag regelmäßig auf dem Server anzutreffen sind. Vielfach habe ich aber den Eindruck, dass die Leute OOC abgesprochen im Rudel einloggen, sei es für Events oder um “Krieg” mit der Gegenfraktion zu spielen. Da deren Kampfgilde dann natürlich aber meist nicht online ist, sind ja auch überwiegend sporadischer Einlogger, trifft es dann die Mitglieder der gegnerischen Zivilgilde. Oder aber die Zivilgildenspieler dürfen, nachdem die “Eventspieler” den Boden verbrannt haben, die Suppe wieder auslöffeln im RP und dürfen versuchen die Wogen wieder zu glätten was andere angerichtet haben.
Das ist natürlich bis zu einem gewissen Grad Roleplay und gehört dazu, aber gerade vor dem Hintergrund, dass die zuverlässig anwesenden Spieler versuchen den Server mit Leben zu füllen, fühlt es sich einfach unbefriedigend an, da beständig Knüppel zwischen die Beine geworfen zu bekommen, von Leuten die maximal semiaktiv am tatsächlichen Geschehen teilnehmen.
2. Engineunterdrückung der Zivilgilden
Ich weiss man hat hier dieses System, dass die Kampfgilden höhere Enginestats erreichen können als die Zivilgilden. Das lässt sich natürlich damit begründen, dass die Zivilgilden wirtschaftliche Power haben und auch damit, dass ihnen neben ihrem Handwerk nicht so viel Zeit bleibt ihre Kämpferischen Fähigkeiten zu schulen. Alles schön und gut. Persönlich halte ich nichts von dem System, weil ich der Meinung bin, dass sich jeder so im RP entfalten können sollte, wie er will, aber ich habe mich grundlegend damit arrangiert.
Was aber wirklich ein absolutes Unding ist an welche Voraussetzungen das Erreichen des Maximalcaps für die verschiedenen Gilden geknüpft ist. Während die Kampfgilden ab Rang 3 quasi sofort für ihre Meisterani freigeschaltet sind muss man als Mitglied der Zivilgilden einen unfassbaren Aufwand betreiben um jemals in den Genuss 1 Meisterani zu kommen, die zweite ist ja Captechnisch eh nicht erreichbar. Wir reden hierbei davon, dass zwei RPprüfungen absolviert werden müssen, die Gesellenprüfung sowie die Meisterprüfung, sowie der wirklich lang andauernde Grind von Berufsexp, LehrRP und so weiter, bevor man überhaupt mal den Meisterrang erreicht. Und dann soll man auch noch den Beruf komplett ausmaxen und Level 11 erreichen, was zusätzlich an nahezu unerreichbare Rohstoffe gekoppelt ist.
Klar, das ist von Beruf zu Beruf unterschiedlich und der Koch oder Brenner wird es sicherlich einfacher haben als die Waffenschmiede mit dem Vulkanerz oder die Jäger mit zu tötenden Trollen.
Wir hatten letztens den Fall, dass das Mitglied einer Kampfgilde nach quasi 2 Monaten Inaktivität in Rang 3 erhoben wurde, legit für Nichts also, während man von den Zivilgilden all diesen Arbeitseinsatz erwartet.
Das steht in meinen Augen einfach in keiner Relation zueinander und fühlt sich, gerade wenn man auch Punkt 1 betrachtet, nach einer ganz klaren Zweiklassengesellschaft an.
3. Der Sonderstatus der Inquisition
Thematisch passend kommen wir zum nächsten Punkt, der in meinen Augen einfach falsch ist. Der Sonderstatus der Inquisition. Neben den Briganten ist die Inquisition die einzige Kampfgilde, die aber den Sonderstatus genießt, dass hier sehr wohl einige Berufe erlernt werden können, sie also die Vorteile beider Gildenkonzepte in sich vereint.
Das ist zum einen natürlich gegenüber der Briganten ein enormer Vorteil, zum anderen ist es aber auch schlicht und ergreifend ein erheblicher Nachteil für die Zivilgilde der Stadt.
Die komplette Kampfgilde der Stadt fällt durch ihren eigenen Fleischer/Koch als Absatzmarkt für die Metzger und Köche der Stadt weg. Auch die Waffen und Rüstungshersteller verdienen durch ihre Selbstversorgung kein Silber an ihnen, auch wenn aktuell der Posten des gildeninternen Armbrustbauers und auch der Rüstungsbauer nicht besetzt sind, wobei der zivile Rüstungsbauer aktuell nicht mal über die Rezepte für ihre Rüstungen verfügt.
Dass sie durch ihre Speere einen eigenen Waffenschmied haben, sehe ich ja sogar noch irgendwo ein, weil der zivile Waffenschmied eben Schwerter schmiedet, aber dazu später mehr.
Und dann gibts da noch den eigenen Jäger, der nicht nur den zivilen Jägern die Arbeit abnimmt, sondern den zivilen gegenüber sogar noch den Vorteil hat, dass er dank seines höheren Waffencaps und besserer Rüstung auch noch viel erfolgreicher wird jagen können.
Ich verstehe irgendwo, dass die Inquisition eben früher eine Sonderrolle eingenommen hat, als noch das Regiment die Kampfgilde der Stadt war und die Inquisition in der Festung angesiedelt zu den neutralen Fraktionen gehörte. Aber das ist durch die vor einem Viertel Jahr durchgeführten Settingsänderungen eben nicht mehr der Fall und daher immer noch an diesem Sonderstatus festzuhalten ist in meinen Augen einfach nicht richtig.
Ich versteh natürlich aber auch, dass man den alte Inquisitionsspielern nicht ihre Berufe jetzt wieder streichen will, aber dennoch werden ja auch aktuell auch neue Leute in besagten Berufen ausgebildet. Aber gerade im Zusammenhang der unter Punkt 2 angesprochenen Zweiklassengesellschaft fühlt sich dieser Punkt einfach falsch an.