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Abschließender Bericht der Moderation
zu den Vorfällen rund um die Kämpfe am Sonntag, 06.05.2024
1. Beteiligte Spieler
Seite "Stadt"
Hodor (Gildenlos)
Silvestro (Wachregiment)
Seite "Sumpf"
Baltos (Gildenlos)
Tjalf (Werker)
Georg (Werker)
Ridalf (Werker)
2. Örtlichkeiten
Zwischen den Gebieten:
Unteres Sumpftor, Renderreichweite Sumpfwachen
Unterer Sumpf
Umgebung verlassener Hof
3. Ablauf
Am Sonntag, den 06.05. gegen Mittag, kam es aufgrund der Plakatierungen seitens des Sumpfes die sich gegen Sabrina, Gorim und Hodor richteten, zu einem bewaffneten Überfall Silvestros (nicht maskiert) und Hodors (maskiert) auf Lagermitglieder des Dons im Bereich des Sumpfes, bei einem gefällten Baum vor dem unteren Tor des Sumpflagers.
Dieser Ort befindet sich in Render-Reichweite (die für die Regel maßgeblich ist) der NSC-Lagerwachen an diesem unteren Sumpftor.
Die Wachen wurden jedoch zur gesamten Zeit des Überfalls nicht hinzugerufen.
Beim Hin- und Rückweg wurde der Sumpf (Risikogebiet) durchquert, jedoch ohne ein Risiko auszulösen.
Auf Sumpfseite waren Kombattanten vor dem Tor Baltos und Tjalf. Diese wurden niedergeschlagen, Baltos wurde ein Dolch und 100 Silber abgenommen, er wurde gefangen genommen und verschleppt in Richtung verlassener Hof.
Diese Verschleppung wurde von Ridalf beobachtet und auch Georg wurde alarmiert.
Sie holten die Truppe schließlich bei der Sumpfbrücke ein. Dort kam es zum Kampf - Baltos wurde befreit und schließlich Hodor niedergeschlagen. Es kam zu einer Tötung Ridalfs gegen den noch maskierten Hodor, diese wurde per “Dolch in den Hals” emotet. Eine vorherige Demaskierung, die hier möglich gewesen wäre, wurde nicht durchgeführt.
Hodor wurde durch Baltos die “geführte Waffe” und Silber abgenommen. Hodor übergab jedoch ein Übungsschwert und ~20 Silber. Ersteres wurde von Baltos direkt wieder zurückgegeben, der die andere Waffe haben wollte.
Ridalf selbst wurde wiederum von Silvestro auf die Seite gezerrt und selbst gefangen genommen.
Hodor wurde währenddessen von Baltos erneut umgehauen und auf Höhe verlassener Hof (wieder näher am Sumpf) demaskiert von Tjalf. Zwischenzeitlich nahm Baltos den ebenfalls verwundeten Georg mit zurück zum Sumpf. Ein erneutes Erscheinen Silvestros mit der Unterstützung Gorims vertrieb Tjalf.
Ridalf wurde ebenfalls - zwischenzeitlich oder bereits als Gorim dazugeholt wurde - mit in die Stadt genommen.
4. Probleme und Bewertung
Folgende Probleme wurden per Beschwerde oder Hinweis an die Moderation gemeldet oder durch diese festgestellt. Die Bewertung und Konsequenz erfolgt anschließend und bezieht das Regelwerk stets mit ein. Wo jedoch das Regelwerk nicht genügt, obliegt die erweiterte Auslegung und Bewertung im Einzelfall der Moderation.
Die Reichweite der NSC-Wachen am unteren Sumpftor
Per Regeldefinition gilt die Renderreichweite als Hör- und Sichtreichweite der NSC-Wachen.
Dies ist zugleich der grundlegende Aktionsraum für NSC-Wachen. In diesem Fall wurden die Wachen zwar nicht um Hilfe gerufen, der Angriff fand aber trotzdem in ihrem (durch den gefällten Baum eingeschränkten) Sichtfeld, aber auch in ihrer Hörreichweite statt.
Bewertung: Bezüglich der Reichweite der NSCs sieht die Moderation es als erwiesen an, dass es sich zwar um keinen direkten Lagerraid, aber eine “Situation auf Sicht” handelte.
Dazu zur näheren Ausführung der zugrundeliegenden Aspekte dieser Situation: “Hilferuf” nicht nur IC, sondern auch OOC per PM an Eventler/Spielleiter
Im Grunde wäre ein Ausspielen und Eingreifen seitens der NSCs durch Eventler/Spielleiter möglich gewesen. Diese können jedoch nicht eingreifen, sofern sie nicht per PM informiert werden.
Außerdem wurde explizit und laut Tjalf bewusst darauf verzichtet, die NSCs per Hilferuf einzubinden, obendrein ereignete sich der Vorfall als Überraschungsangriff. Direkter Sichtkontakt blockiert
Die Entführung von Baltos ist für die NSCs, deren Sichtkontakt behindert war, nur im Nachhinein erkennbar gewesen. Außerdem war er zwar Lageranwärter, jedoch kein Mitglied, womit Eingriffe der NSCs sowieso sehr zurückhaltend sind. Erkennbarkeit der Angreifer
Da Hodor im laufenden Ereignisrahmen demaskiert und erkannt wurde und Silvestro keine Maskierung trug, haben sich jedoch beide als Angreifer dieses Tages offenbart. Auch wenn die Demaskierung Hodors erst wesentlich später erfolgte, billigt die Moderation diesen Rückschluss der Beteiligung am Überfall vor dem Tor aufgrund des nicht maskierten Begleiters, Silvestro. Wachverhalten
Zugrunde gelegt wird das Wachverhalten des Don-Lagers im Sumpf, Abschnitt “Wachverhalten in der Nähe der Lagereingänge”.
Die Wachen wurden in “unmittelbarer Reichweite” (Render-Reichweite) in den “alarmiert”-Zustand versetzt, jedoch kämpferisch nicht eingebunden.
Der Alarmiert-Zustand gemäß Wachverhalten:
“Die Wachen vermuten einen Kampf oder haben einen Kampf wahrgenommen - beide Wachen begeben sich in das Lager. Eine Wache schließt das Tor und beobachtet, so gut es geht, das Geschehen. Die andere Wache läuft ins Lager und alarmiert den ersten Lagerangehörigen, den er findet.”
Die Alarmierung ist per PM klär- und durchführbar, allerdings besteht auch eine Reaktionszeit für die NSCs.
Da Ridalf die Folgen des Kampfes, die Entführung, quasi unmittelbar beobachten und reagieren konnte, war das Wachverhalten insofern für die Situation irrelevant, dass dieser sowieso offenbar schneller reagieren konnte, als es durch das Wachverhalten ausgelöst worden wäre.
Konsequenz: Die Moderation erteilt aufgrund der Umstände und des expliziten Verzichts seitens der Sumpfangehörigen auf Unterstützung durch die NSC-Wachen keine Rüge, jedoch sei auf die Möglichkeit des Herbeirufens von Wach-NSCs in Render-Reichweite und die Render-Reichweite als deren Aktionsspielraum (Stichwort: Wachverhalten) im Allgemeinen noch einmal ausdrücklich verwiesen.
Die Regelung zur Render-Reichweite steht hierbei in Konflikt mit dem im Sumpf-Forum stehenden Wachverhalten, wo sich die Wachen passiv verhalten. Das Wachverhalten muss von einem Ausspieler der Wachen, sofern er gerufen wird, jedoch exakt beachtet werden. Es gilt als Weisung des Gildenleiters, an die sich auch NSCs zu halten haben.
Risikogebiet Sumpf
Der Sumpf zählt per Definition des Regelwerkes zu den Risikogebieten. Diese zeichnen sich durch Charaktertode bei fahrlässigem Verhalten und insbesondere die Möglichkeit aus, dort ohne eigene Erklärung durch Spielleiter durch das Eventteam “Risikoevents” durchzuführen. Allerdings ist deren “Belebung” als Risikogebiet durch das Eventteam weder obligatorisch, noch teamseitig dauerhaft zu gewährleisten. Das bloße Durchqueren der Risikogebiete zählt daher nicht immer als “getriggertes Risiko”. Sobald ein Eventler ein Risikogebiet jedoch für ein Event nutzt, sind die Konsequenzen mit einem erhöhten Risikofaktor verbunden.
(Zur Erläuterung, da diese Regelungen missverständlich interpretiert werden: “Normale” Gebiete jenseits der Aufzählung in §21 - Eventregeln der Rollenspielregeln sind nur nach Erklärung zum Risikoevent seitens eines Spielleiters als Risikogebiete per Event zu verstehen. Darauf wird explizit vor und im Verlauf solcher Events hingewiesen. Dieser Hinweis bleibt jedoch bei Risikogebieten aus, die Teilnahme und Begleitung einer solchen Eventtruppe folglich riskant.)
Bewertung: Das Risikogebiet im Sumpf sieht die Moderation zwar als durchquert, aber kein Risiko als getriggert an, dieser Umstand ist daher für die Bewertung als irrelevant zu betrachten. Sumpfspieler ihrerseits durchqueren den Sumpf für Jagden und RP zumeist auch ohne “Eventbegleitung”, diesen Maßstab ausschließlich an Externe anzulegen, ist also nicht zu rechtfertigen.
Zur weitergehenden Erläuterung, da diese Regelungen häufiger missverständlich interpretiert werden:
“Normale” Gebiete jenseits der Aufzählung in §21 - Eventregeln der Rollenspielregeln sind nur nach Erklärung zum Risikoevent seitens eines Spielleiters als Risikogebiete per Event zu verstehen. Darauf wird explizit vor und im Verlauf solcher Events hingewiesen. Dieser Hinweis bleibt jedoch bei Risikogebieten aus, die Teilnahme und Begleitung einer solchen Eventtruppe folglich stets riskant.
Die Tötung des maskierten Hodor
Der maskierte Hodor wurde von Ridalf per “Dolch in den Hals” ‘getötet’. Dies war die erste an Hodor vollführte Tötung und eine endgültige Tötungsabsicht bestand, auch mangels dreier Tötungsgründe, nicht.
Bewertung: Da Hodor vor der Tötung durch Ridalf nicht demaskiert wurde, war er gemäß Regelwerk nicht als Hodor zu erkennen, eine “Tötung gegen Unbekannt” ist generell nicht regelkonform, da ein Tötungsgrund niemals auf eine Gruppe oder per Verdacht, sondern nur auf eine einzelne, erkennbare Person bezogen werden kann.
Es ist jedoch aufgrund der späteren Demaskierung bekannt, dass es sich um Hodor als Angreifer handelte.
Die Tötung von Hodor wurde bereits annulliert und die Statabzüge rückgängig gemacht.
Außerdem hält die Moderation bei einer einzelnen und obendrein der ersten Tötung die Wahl des Mittels bzw. die Art der Ausführung (Dolch in den Hals) für nicht passend. Eine solche Wunde ist kaum zu überleben und es lässt sich ein endgültiger Tötungswunsch daraus ablesen.
Die Moderation erteilt daher eine ausdrückliche Rüge auf Grundlage der Maskierungsregel §8.1, insbesondere der Möglichkeit gemäß §8.1.3 (Demaskierung) und die “Wahl des Mittels” (Dolch in den Hals) gegenüber Ridalf.
Verletztenverhalten
Bei Baltos, der insgesamt im Verlauf dreimal niedergeschlagen und trotzdem weiter an Kämpfen teilgenommen hat, ist ein kaum glaubwürdiges und nachvollziehbares Verletzten-Verhalten festzustellen.
Bewertung: Bezüglich des Verletztenverhaltens rügt die Moderation daher Baltos explizit und bittet in Zukunft von mehrfacher Teilnahme an Kämpfen, die man als Schwerverletzter verlassen hat, abzusehen.
Itemabnahmen
Bezüglich der Itemabnahmen wurde folgendes Entschieden:
Baltos wurden 100 Silber abgenommen und ein Dolch. Letzterer sollte eigentlich zurückgegeben werden und wurde aus Gründen der Gefangennahme nur vorübergehend abgenommen.
Hodor wurde die von ihm geführte Waffe abgenommen sowie 20 Silber. Er handelte jedoch ein Übungsschwert.
Bewertung: Bezüglich der Itemabnahmen hat die Moderation:
- Den Dolch an Baltos zurückgegeben
- Baltos erhält auch die geführte Waffe Hodors
- Hodor erhält den Silberbetrag zurück, der ihm abgenommen wurde
Trotz der Verletzung von Baltos sieht die Moderation die Abnahme der geführten Waffe Hodors als Zustande gekommen, da keine Regelungen das Verletztenverhalten hinsichtlich Itemabnahmen in anderer Weise regeln. Die Zeit dafür reichte offenbar trotz des kurz darauf wieder aufgenommenen Kampfes aus. Die Abnahme hat sich jedoch gemäß Regelungen zur auf dieses eine Item zu beschränken.
Der Erhalt dieser Items gilt im RP rückwirkend und so, als wären sie nie abhandengekommen.
Alle Interaktionen wie Weiterverkauf, Spacern, Zerstörung o.ä. mit diesen unrechtmäßig besessenen Items gelten soweit möglich als annulliert und werden entsprechend aufgehoben.
Konsequenz: Die Moderation spricht eine Rüge gegen Hodor aus, da dieser nicht die explizit benannte Waffe, sondern eine minderwertige übergeben hat. Da die Sache bereits gelöst ist und die Waffe ausgehändigt wurde, er ferner neben Item auch um Silber erleichtert wurde, benötigt diese Weigerung keiner härteren Konsequenz.
Bezüglich der Abnahme des Dolches hält die Moderation es für glaubhaft, dass dieser im Zuge der Gefangennahme Baltos durch Silvestro abgenommen wurde zur Entwaffnung und später wieder ausgehändigt worden wäre - sofern die RP-Situation dies zugelassen hätte. Hier ergeht jedoch die Empfehlung, ein schlichtes “befristetes Abnehmen” der Waffe ohne eine tatsächliche Übergabe zu handhaben, allein um dem Anschein zu vermeiden, dass ein Verstoß gegen die 1-Item-Abnahme-Regel beabsichtigt war.
5. Abschließende Stellungnahme der Moderation
Vorab: Ich hatte in den vergangenen Wochen sehr wenig Zeit und musste mit einigen Leuten Rücksprache zum einen über den Ablauf und einen Haufen Details dieses “Ereignisses” sprechen, zum anderen auch hinsichtlich der Bewertung, Maßnahmen und Konsequenzen Meinungen einholen. Wenn ich hierbei von “die Moderation” spreche, umfasst dies auch zu Rate gezogene Mitglieder des Support-Teams und der Serverleitung.
Da ich derzeit einziger Moderator bin, möge man mir die extrem ausgedehnte Bearbeitungsdauer bitte verzeihen.
Die wesentlichen Faktoren wie die Annullierung der Tötung Hodors wurde bereits im Verlauf des Tages getätigt und am folgenden Tag auch die Stat-Abzüge zurückgesetzt.
Die Beschwerden hinsichtlich der Item-Abnahmen wurden in der Zwischenzeit gelöst und die Items ihren regelkonformen Besitzern zugeschoben.
Abschließend muss die Moderation die allgemeine Wahrung der Regeln anmahnen. Bezüglich der Itemabnahmen, des Verwundetenverhaltens, der Maskierungen und Tötungen bestehen klare Regeln.
Diese sind nicht optional und greifen auch gegenseitig. (z.B. Anonymität durch Maskierung gegenüber Tötung)
Es ist auch immer sinnvoll, zumindest mit dem Wachverhalten der eigenen Lagerwachen vertraut zu sein, dann lässt sich in dieser Hinsicht auch passiv handeln.
Übrigens: Eine Bewertung der Tötungsgründe muss aufgrund der regelinkonformen Tötung nicht stattfinden, da die Moderation sich schon allein prinzipiell nicht im voraus zu möglichen Tötungsgründen äußert, bis eine Tötung durchgeführt und auch Beschwerde dagegen eingelegt wird. Wird gegen eine Tötung aus irgendwelchen Gründen nicht Beschwerde eingelegt, gilt sie als “hingenommen”.
Die Moderation wird bei Tötungen nicht tätig ohne explizite, begründete Beschwerde im Forum.
Es wurde versucht die Regeldeutung so klar und einfach zu erläutern wie möglich, allerdings ist das mitunter schwer umsetzbar. Bei Fragen und Anmerkungen kann man sich an die Moderation via Discord wenden - die Entscheidung hinsichtlich der hier gelisteten Ereignisse und Situationen ist jedoch nicht mehr diskutabel und abänderlich, um einen endgültigen Schlussstrich zu setzen. Es wurde mit jedem an schwierigen Situationen beteiligten Spieler gesprochen oder geschrieben und irgendwann "muss es auch mal gut sein".
Die Verhängung von Konsequenzen durch die Moderation wurde zwar aufgrund der beidseitigen Regelverstöße abgemildert, das Aufwiegen von Regelverstößen entspricht jedoch prinzipiell NICHT der Handlungsweise der Moderation, die für die Wahrung des gesamten Regelwerkes gleichermaßen und gegenüber allen Spielern eintritt.
Ich nutze daher diese Gelegenheit, zu betonen, dass Regelverstöße auch in solchen komplexeren Fällen und auch wenn sie auf “Gegenseitigkeit” beruhen, einzeln abgehandelt und mit Konsequenzen bedacht werden.
Strafende Konsequenzen über diese schlicht-schriftliche Mahnung und Rüge hinaus werden nicht erteilt, einzelne Ereignisstränge nicht weitergehend annulliert oder verändert.