Kaedryn war einst der stolze Kapitän einer Crew von acht furchtlosen Männern. Gemeinsam suchten sie nach versunkenen Schätzen, durchstreiften die Meere auf der Jagd nach alten Wracks und den Geheimnissen der Tiefe. Mit seinen kurzen, vom Wind zerzausten dunklen Haaren und der markanten Narbe auf seiner Wange wirkte er trotz seines jungen Alters von 22 Jahren wie jemand, der mehr erlebt hatte, als er je erzählen würde.
Seine letzte Erinnerung war lebendig, fast greifbar – eine Feier an Bord seines Schiffes. Gelächter, Musik, der herbe Geschmack von Rum auf seiner Zunge. Seine Crew sang Lieder über ihre Abenteuer, Becher stießen an, und das warme Licht der Laternen tanzte über das hölzerne Deck. Doch dann kam das seltsame Gefühl. Seine Sicht verschwamm, ein lähmender Schwindel überkam ihn. Dunkelheit.
Als er die Augen wieder öffnete, lag er im kalten Sand. Salzige Luft brannte in seinen Lungen, und über ihm spannte sich ein Himmel, den er nicht erkannte. Keine Spur von seinem Schiff. Keine Stimmen, kein Lachen. Nur das leise Rauschen der Wellen und die fremde, unheimliche Insel Eskalon, auf der er nun gestrandet war – allein, mittellos, mit nichts außer einer abgenutzten Minenarbeiterhose am Leib und der bohrenden Frage: Was war geschehen?
Der junge Mann hat ein Ziel: Er will herausfinden, wie er auf die Insel kam. Was war wirklich geschehen? Hat ihn seine Crew verraten?