Gestrandet auf Eskalon – Kaedryns verlorene Erinnerungen

  • Kaedryn war einst der stolze Kapitän einer Crew von acht furchtlosen Männern. Gemeinsam suchten sie nach versunkenen Schätzen, durchstreiften die Meere auf der Jagd nach alten Wracks und den Geheimnissen der Tiefe. Mit seinen kurzen, vom Wind zerzausten dunklen Haaren und der markanten Narbe auf seiner Wange wirkte er trotz seines jungen Alters von 22 Jahren wie jemand, der mehr erlebt hatte, als er je erzählen würde.

    Seine letzte Erinnerung war lebendig, fast greifbar – eine Feier an Bord seines Schiffes. Gelächter, Musik, der herbe Geschmack von Rum auf seiner Zunge. Seine Crew sang Lieder über ihre Abenteuer, Becher stießen an, und das warme Licht der Laternen tanzte über das hölzerne Deck. Doch dann kam das seltsame Gefühl. Seine Sicht verschwamm, ein lähmender Schwindel überkam ihn. Dunkelheit.

    Als er die Augen wieder öffnete, lag er im kalten Sand. Salzige Luft brannte in seinen Lungen, und über ihm spannte sich ein Himmel, den er nicht erkannte. Keine Spur von seinem Schiff. Keine Stimmen, kein Lachen. Nur das leise Rauschen der Wellen und die fremde, unheimliche Insel Eskalon, auf der er nun gestrandet war – allein, mittellos, mit nichts außer einer abgenutzten Minenarbeiterhose am Leib und der bohrenden Frage: Was war geschehen?


    Der junge Mann hat ein Ziel: Er will herausfinden, wie er auf die Insel kam. Was war wirklich geschehen? Hat ihn seine Crew verraten?

    Edited once, last by Kaedryn: Zu viele fürs Schiff (March 21, 2025 at 3:12 PM).

  • Das Ende von Eskalon – Kaedryns letzter Weg

    Es begann an einem unscheinbaren Abend. Die Luft war kühl für die Jahreszeit, schwer und still. Die Tiere, sonst unruhige Schatten in der Dämmerung, verharrten in stummer Angst. Etwas stimmte nicht – doch niemand wusste, was.

    Am nächsten Morgen brach die Hölle los.

    Die Insel Eskalon wurde überrannt. Ohne Vorwarnung stiegen die Toten aus ihren Gräbern, ihre Augen leer, ihre Körper vom Schatten selbst gelenkt. Sie kamen von allen Seiten – lautlos, zahlreich, unerbittlich.

    Die Stadtbewohner versuchten zu kämpfen. Schwerter wurden gezogen, Barrikaden errichtet, Gebete gesprochen. Inmitten all dessen stand Kaedryn – einst Seemann, nun ein heimatloser Streuner. Er war kein Krieger, nie gewesen. Und doch – als die Welle aus Dunkelheit kam, da war es, als hätte etwas in ihm Feuer gefangen. Wut. Verzweiflung. Entschlossenheit. Mit einem fremden Schwert in der Hand stürzte er sich in den Kampf, Seite an Seite mit jenen, die ihm in den letzten Tagen zur Familie geworden waren.

    Sie fielen zurück zur Kaserne. Verwundete wurden nicht zurückgelassen. Jeder kämpfte, solange das Herz schlug. Doch auch die Mauern der Kaserne boten keinen Schutz. Als die Untoten die Tore durchbrachen, flohen sie durch einen alten Geheimgang – ein letzter Funken Hoffnung in einem längst verloren geglaubten Spiel.

    Einer nach dem anderen fiel.

    Die Dunkle Welle verschonte niemanden. Jene, die starben, erhoben sich erneut – leer, verzerrt, gefangen. So auch Kaedryn. Als sein Herz zum letzten Mal schlug, war da kein Schmerz. Nur Kälte... und dann – nichts.

    Und doch – er erhob sich. Mit starrer Miene, leerem Blick, aber mit dem Schwert noch in der Hand, das nun der Dunkelheit diente. Er wurde ein Werkzeug der Welle, eine Silhouette aus Erinnerung und Verlorenheit.

    Am Ende fiel Eskalon. Kein Licht blieb. Kein Lied wurde mehr gesungen. Die Flamme der Insel wurde ausgelöscht – von ihren eigenen Toten.

    Und irgendwo, am Rande der schwarzen Flut, stand einst ein Kapitän. Nun nur noch ein Schatten.


    Fauliger Kaedryn sitzt in der Kaserne

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